Kaiserlift

Das Naturschutzgebiet Kaisergebirge

Geschützt seit 1963

Das Kaisertal, welches bis 2008 nur über mehr als 300 Stufen zu Fuß erreichbar war, gilt seit 1963 als Naturschutzgebiet. Den 2008 gebauten Autotunnel dürfen nur die „Koaserer“, die Bewohner des Tals benutzen. So wird die einzigartige Naturlandschaft weiterhin geschützt.

Seit 2019 informieren spannende und interaktive Tafeln über das Kaisertal. Wie war das Leben in einstigen Zeiten im Kaisertal, was sind die geologischen Besonderheiten und welche regionalen Köstlichkeiten entstehen dort – dies und vieles mehr erfahren Sie bei einem Streifzug durch das Kaisertal.

Stell dir mal vor...

…wie beschwerlich das Leben im Kaisertal für die Bewohner früher war. Man konnte nicht schnell noch zum Einkaufen fahren und die Kinder mussten jeden Morgen und bei jedem Wetter kilometerweit zu Schule gehen. Auch wenn medizinische Hilfe gebraucht wurde, dauerte es lange, bis ein Arzt da war. Gegenseitige Hilfe war notwendig und selbstverständlich – auch heute noch sind die Menschen im Kaisertal auf eine besondere Art und Weise miteinander verbunden.

Wildes Kaisertal

Im geschützten Kaisertal fühlen sich viele Wildtiere wohl. Gämse, Rehe, Dachse und Füchse fühlen sich hier wohl. Auch wenn wir sie nur selten sehen, können wir doch häufig ihre Spuren entdecken. Anhand der Fraßspuren, Fährten und Losungen kann man erkennen, welches Tier sich wo aufgehalten hat. Wenn man ganz still ist, kann man manchmal ihre Stimmen hören – beispielsweise das „Bellen“ der Rehe. Die Themenführung „Auf Spurensuche im Kaisergebirge“ geht all dem auf den Grund.

Regionale Leckerbissen

Hausgemachtes Brot, Speck, Milch, Käse, Saft und Schnaps produziert der Hinterkaiserhof – der mit 600 Jahren älteste und einzige im Vollerwerb betriebene bewirtschaftete Hof. Die guten Böden und die sanften Hänge um den Hinterkaiserhof ermöglichen die Bewirtschaftung. Die etwa 20 Kühe, die rund um das Haus weiden, werden zweimal täglich gemolken. Im Sommer kann man im Hausgarten bunte Blumen bestaunen.

Der Wald und seine Nutzung

Die Wälder im Kaisertal besteht größtenteils aus Fichten, Tannen und Buchen und schützt vor Steinschlag und Lawinen und hält Wasser und Luft sauber. Früher war die forstwirtschaftliche Nutzung des Waldes ein echtes Abenteuer. Das sogenannten Holztriften, bei dem das Wasser des Kaiserbachs angestaut und das Tal anschließend geflutet wurde, um das Holz mit dem Wasserschwall abzutransportieren, war sehr gefährlich. Was der Wald sonst noch zu bieten hat erfahren Sie bei der geführten Wanderung „Kraftquelle Wald“.

Lebensraum Lichtung

Durch das im Vergleich hohe Lichtangebot wachsen auf Lichtungen ganz andere Pflanzen als im Wald. Neben einer bunten Pflanzenvielfalt findet sich neben typischen kleinen Alpentieren, wie der Alpensalamander, ein ganz besonderer Wegbegleiter: der Smaragdgrüne Regenwurm.

Kühe auf der Alm

Noch immer werden im Sommer Kühe vom Tal auf höher gelegene Weideflächen getrieben. So verbringen von Mai bis September ungefähr 100 Kühe die Zeit auf der Ritzau Alm. Durch diese extensive Bewirtschaftung bleibt die Alm baumfrei, sodass viele, teilweise seltene Kräuter wachsen können. Wie Mensch und Tier hier leben, erfährt man bei der Führung „Über das Zusammenleben auf der Alm“.

Vielfalt im Alpenpflanzgarten

Im vom Verein zum Schutz der Bergwelt gepflegten Alpenpflanzgarten bei der Vorderkaiserfeldenhütte wachsen über 300 verschiedene Alpenpflanzen. Als Pflanze hat man es in den Bergen gar nicht so einfach: Die UV-Strahlung ist intensiv, die Vegetationszeiten sind kurz und es gibt extreme Temperaturschwankungen. Daran haben sich die Alpenpflanzen erstaunlich gut angepasst. Über die heimischen Kräuter gibt es viel zu lernen. Dazu gibt es die Themenführung „Des Kaisers Kräuterschätze“.

Geologisches Meisterwerk

Der Zahme und Wilde Kaiser gehören zu den Nördlichen Kalkalpen und sind durch Kollision der afrikanischen und europäischen Platte entstanden. Durch Verfaltung und Stapelung hunderter Kilometer großer Schuppen, entstand der ca. 6000 m dicke Sedimentstapel der Nördlichen Kalkalpen. Darüber, wie das Kaisergebirge entstanden ist, informiert die geführte Wanderung „Eine Zeitreise durch die geologische Vergangenheit“.

Bergwandern und alpine Steige

Der Bettlersteig im Kaisergebirge führt abwechslungsreich durch unberührte Natur und bietet tolle Ausblicke. Bei aller Schönheit gilt es beim Wandern im Gebirge aber auch auf die Sicherheit zu achten. Sorgfältige Planung mit Wanderkarten, Wanderführern, Internet und Experteninformationen erspart Wanderern böse Überraschungen. Distanz, Höhenmeter, Schwierigkeit und aktuelle Verhältnisse müssen in die Planung mit einbezogen werden.

Was summt denn da?

Im Kaisergebirge summen nützliche und arbeitssame Wildbienen durch die Luft. Wildbienen übernehmen ca. 1/3 der Bestäubung der Obst- und Gemüsepflanzen. Um ihre Nester bauen zu können brauchen sie nicht nur pollenreiche Pflanzen, sondern auch geeignete Nistplätze in naturnahen Gärten und Wäldern. Da sie Pollen und Nektar nur für ihren Nachwuchs sammeln, produzieren sie keinen Honig. Wissenwertes über Wildbienen und andere Insekten gibt es bei der Führung „Ein Abstecher in die Welt der Insekten und Wildbienen“.